Chronik
- Bürgerinitiative Gegenwind Otzberg
- Bürgerinitiative keine Windkraft im Märkerwald
- Bürgerinitiative Gegenwind Hassenroth
- Bürgerinitiative Weissrüb macht Gegenwind
- Bürgerinitiative Reinheim Groß-Bieberau Otzberger Land
Zur Historie:
Im Februar 2002
Es begann damit, dass erste Pläne für Windkraftanlagen am Breitenstein in Ober-Klingen diskutiert wurden.
«Diskussion: Bürger im voll besetzten Volkshaus Ober-Klingen zeigen großes Interesse
Die entscheidende Bemerkung in der dreistündigen Diskussion kam von Dr. Wolfgang Heimer: „Es gibt nur wenige Höhen im Odenwald, die eine derartige Dichte an schützenswerten Gütern aufweisen wie das Gelände rings um den Breitenstein.“
Mit dieser Feststellung des Leiters der Kreis-Naturschutzbehörde war schon das Wesentliche gesagt über den Standort jener projektierten vier Windräder, das ablehnende Urteil aus der Sicht des Naturschutzes gefällt. Die Windanlage soll nach dem Willen eines Bauern, der dort Gelände hat, und der Betreiberfirma „Juwi“ im hügeligen Feld bei Ober-Klingen errichtet werden. Die Chance, hierfür eine Genehmigung vom Regierungspräsidium in Darmstadt zu erhalten, scheint nicht allzu groß zu sein. [...] Dann – nach kurzer Pause – waren die Bürger dran. Und bei den Einwohnern – zumindest im Saal – überwog die Skepsis.
„Mir fehlen nach dem heutigen Abend immer noch klare Zahlen der Firma Juwi, warum gerade hier auf dem Breitenstein bei Ober-Klingen solche Windräder sinnvoll stehen würden“, sagte Otzbergs Bürgermeister Karl Ohlemüller gegen 23 Uhr. Denn so viel sei deutlich geworden: Um die Störung der außergewöhnlich vielfältigen Lebenswelt begründen zu können, müssten die Rotoren dort eine mindestens ebenso außergewöhnlich hohe Energieausbeute einfahren.»
Darmstädter Echo Februar 2002.
Erste Unterschriftensammlung in Ober-Klingen durchgeführt von Frau Weigl
2008: November, 26. Artikel über mögliche 7 Windräder im Märkerwald (Darmstädter Echo)
„Betreiber schlägt Otzberg Bau von sieben 150 Meter hohen Windrädern vor“
Die Firma JUWI wird aktiv in Otzberg!
2009: Januar Leserbrief von Steffen Ott, NABU Ober-Klingen, Jagdpächter, Bürgerinitiative keine Windkraft im Märkerwald. Beginn der Unterschriftensammlung durchgeführt von Frau Weigl, Steffen Ott und anderen
2009: 31. Januar Ortsbeiratssitzung in Ober-Klingen
Steffen Ott, NABU, weist im Rahmen der Sitzung darauf hin, dass unterschiedlichste Fledermausarten, Kolkrabe, Uhu, Milane im Wald heimisch sind. Die Besucher im vollbesetzten Volkshaus waren gegenüber den WKA Plänen sehr skeptisch.
Bürgermeister Ohlemüller verspricht den Anwesenden: „ in absehbarer Zeit werden keine Windräder errichtet, man müsse nicht besorgt sein.“ Kurze Zeit später wird in Nieder-Klingen eine Tagesveranstaltung durchgeführt bei der das Thema Informationen zur Windkraft auf dem Programm steht. Bei einer Wanderung führt Steffen Ott aus, dass im Märkerwald eine einzigartige Fauna anzutreffen sei und dass Windkraftanlagen das Biotop zerstören würden. Ein Vertreter der Firma Juwi stellt das Planungskonzept für Otzberg vor. In der Präsentation sind die Logos von Juwi und das Gemeindewappen einträchtig zu sehen. Windkraftgegner sind vor Ort und bringen ihre Argumente in die Diskussion ein. Sie werden vom Publikum angegriffen und verhöhnt.
2009, 2. März, übergibt Steffen Ott 683 Unterschriften gegen den Bau von Windkraftanlagen im Märkerwald an Bürgermeister Ohlemüller. Das Darmstädter Echo berichtet. Diese Unterschriften bleiben in der Gemeindeverwaltung bis zum heutigen Tag unauffindbar.
2009 im April regen die Bürgerinitiative und der NABU an, eine „Ortsbegehung Märkerwald“ für alle Gemeindeparlamentarier zu organisieren. Im Am 26.05. findet diese Veranstaltung als Rundfahrt in den Märkerwald statt und die Presse berichtet. Artikel Darmstädter Echo. Ein Großteil der teilnehmenden Gemeindevertreter war zuvor noch niemals im Märkerwald und zeigt sich beeindruckt von der Schönheit des Waldgebietes. Bei der letzten Offenlegung des Regionalplanes hatte das Gemeindeparlament keine Stellungnahme abgegeben. Frau Helga Weigl von der Bürgerinitiative hat einen Widerspruch verfasst ihn fristgerecht eingereicht. Das Gebiet Märkerwald wird als Vorrangfläche aus dem Regionalplan herausgenommen. Das Regierungspräsidium veranlasste selbst die Erstellung eines Gutachtens.
2009, Juli, Leserbrief von Steffen Ott im Otzberg-Bote
2009, 2. November,
Gemeindevertretung lehnt den Bau von Windrädern im Märkerwald ab.
2011 Gründung des Arbeitskreises energieneutrales Otzberg auf Betreiben der Gemeinde
Otzberg
2012, 11.09. Bericht von einer Potenzialstudie des Kreises und von Plänen eines Kreis-Windparks anlässlich Runder Tisch der Bürgermeister Kreisversammlung.
Bürgermeister Ohlemüller wollte sich nicht festlegen, wie viele Windräder sich in Otzberg drehen sollen. Abgewartet werden sollten Ergebnisse einer gemeindeeigenen Kommission und deren Empfehlungen. (gemeint war AKenO). Neuer Bürgermeister im Amt. Matthias Weber stößt das Thema Windkraft wieder an.
2013, 2. Juli. Infoveranstaltung und Podiumsdiskussion zum Thema Windkraft in Otzberg. Die Bürgerinitiative gegen Windkraft ist mit einer Person (Christine Vonderheid-Ebner) auf dem Podium vertreten. Ablauf wird von den Windkraftgegnern kritisiert. Die Presse veröffentlicht Leserbriefe. BI Weisrüb macht Gegenwind wird aktiv und hängt Plakate auf!
Siehe Dokumentation Ordner!
2014 Offenlage Teilplan erneuerbare Energien Mehrfache Einsprüche einzelner Mitglieder der Bürgerinitiativen gegen das Vorranggebiet 218. Gemeinde Otzberg verfasst ebenfalls einen Widerspruch. GALOB verfolgt weiterhin ihre Pläne im Märkerwald und strebt nach wie vor ein Bieterverfahren an.
2014, 1. Dezember, beschließt der Gemeindevorstand mit einem Betreiber zu verhandeln und das Thema Windkraft wieder einzubringen. Im Gemeindewald die Flächen sollen Pachteinnahmen bringen.
2015 Januar, die Windkraftgegner werden von den neuesten Entwicklungen überrascht. Die entsprechenden Infos erhalten und werden wieder tätig. Ende Januar ist dann offiziell, dass die Pläne von BM Weber, Gemeindevorstand und GALOB wieder verfolgt werden. Erst jetzt erfahren die Bewohner Hassenroths, dass WKAs in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes entstehen sollen. Widerstand formiert sich. Alle Initiativen unterstützen sich gegenseitig mit Know how und mit öffentlicher Präsenz. Inzwischen sind rund 100 Personen in Otzberg, Hassenroth, Mummenroth, Reinheim, Ueberau und Groß-Bieberau aktiviert, die im Wechsel an Veranstaltungen teilnehmen. Die Kommunikation läuft über eine kleine Gruppe von 5 Personen aus Otzberg. Leserbriefe werden verfasst und Veranstaltungen organisiert.
Vogelstimmenwanderung mit BI s, NABU und Verkehrsverein Hassenroth: 30 Teilnehmer
Die Windkraftgegner von Otzberg und Hassenroth arbeiten von da an zusammen. Gleichzeitig werden Windkraftgegner in Ueberau aktiv, denn im Suchraum 218 sind zwei Projektierer HSE und NOTUS GmbH aktiv geworden und haben mit Vorplanungen begonnen. Alle Initiativen stehen im Austausch und unterstützen sich.
2015, Februar Infoveranstaltung durch BI Otzberg auf den Hundertmorgen. 50 Teilnehmer!
April Informationsveranstaltung Hassenroth 200 Teilnehmer! Organisation von Infoveranstaltungen in Hassenroth, Ober-Klingen, Präsentation bei Veranstaltungen in Lengfeld, Ober-Klingen Leserbriefe werden verfasst und veröffentlicht, Flugblätter werden ausgeteilt und Infostände aufgestellt. Ab Januar besuchen die Windkraftgegner sämtliche Ausschusssitzungen sowie alle Gemeindevertretersitzungen, Ortsbeiratssitzungen sowie Bürgerversammlungen in Otzberg. Über Email-Verteiler werden täglich 60 Personen erreicht und mit Informationen versorgt. Peter Geisinger, Groß-Umstadt unterstützt mit Infos und Know how die Initiativen. In Ueberau wird ein Verein ins Leben gerufen: Otzberger und Hassenröther Bürger organisieren sich auch dort. (Die Aktivitäten in 2015 sind kaum zu dokumentieren…)
2. März 2015 stellen HSE, Energiegenossenschaft und NOTUS ihre Projekte im Haupt- und Finanzausschuss vor. Flugblätter werden flächendeckend verteilt Die Bürgerinitiative schickt zuvor Protestbriefe an die Projektierer und an das RP. Mehrere Leserbriefe erscheinen im Otzberg Boten
7. April 2015 Infoveranstaltung Hassenroth über 200 Teilnehmer! Flugblätter werden verteilt, Plakate gedruckt, Pressearbeit, Unterschriften gesammelt Gemeindeparlament Otzberg beschließt am 21.04.2015, einem Antrag der GALOB nicht zu folgen, da der Antrag nicht entsprechend formuliert sei. Windräder im Märkerwald könnten vorerst nicht gebaut werden. Es sei denn es gibt einen neuen Antrag. Auf dem Gebiet 218 wird unterdessen eifrigst weiter geplant. Leserbriefe werden am 11. Juni 2015 veröffentlicht, denn die Aktivitäten Märkerwald ruhen nicht. Der Gemeindevorstand hat beschlossen, mit Projeketierern Verhandlungen zu führen. Bürgerversammlung in Ober-Klingen über 200 Windkraftgegner protestieren. Flugblattaktion, Anzeigen im Otzberg Boten, Briefe an die Gemeindevertreter
19. Juli 2015 Infostand in Lengfeld auf dem Brunnenfest Große Beteiligung an Unterschriftenaktion
20. Juli Gemeindevertretersitzung über 100 Personen nehmen als Zuschauer teil. Bürgermeister Weber sagt u.a., dass sich Gemeindevertreter von Windkraftgegnern bedroht fühlen. Leserbriefe von BI s
28. August 2015 Info Veranstaltung zum Thema Infraschall im Volkshaus Ober-Klingen Ca 100 Zuhörer, Zeitung schreibt von 80 Teilnehmern. Pressearbeit, Flugblätter, Plakate. Das Darmstädter Echo berichtet.
September 2015 Offener Brief von Professor Weigl an den Bürgermeister, Gemeindevertreter, Gemeindevorstand mehrere Leserbriefe Otzbergbote. Ab Oktober Windkraftstammtisch auf den Hundertmorgen. Leserbriefe Otzbergbote DarmstädterEcho. Gedichte zum Thema Windkraft von Undine Niebel erscheinen regelmäßig im Otzberg Boten. Ausschüsse tagen Anfang November in Lengfeld Windkraftgegner 60 Personen nehmen als Zuschauer teil. Die Windkraftgegner kommen in zwei Ausschüssen zu Wort. Christine Vonderheid-Ebner gibt das Statement zu Protokoll. Leserbriefe erscheinen im Otzberg Boten. Helga Weigl von der BI stellt den Antrag, die Entscheidung am 9. November zu vertagen.
9. November 2015 das Gemeindeparlament stimmt ab: anwesend mehr als 80 Personen.
17 Stimmen für die Verpachtung des Märkerwaldes, 10 Stimmen gegen die Verpachtung!
Mehrere Leserbriefe im Otzberg Boten!
30. November Bürgerforum Groß-Bieberau. Bi nimmt teil und stellt Fragen unabhängigen Gutachten. Leserbrief Erwin Bohländer im Otzberg Boten.
Dezember 2015 runder Tisch mit Fraktionsvorsitzenden der Otzberger Parteien und Pfarrer Schwebel in Hassenroth. Infostand Ober-Klingen. Schutzgemeinschaft Odenwald gründet sich am 30.01.2016. BI ist vertreten und wirkt mit.
Februar 2016 Versenden der Wahlprüfsteine an die Kommunalpolitiker.
18.02.2016 Infoveranstaltung zum Thema Windkraft im Märkerwald. Fragen an die Kandidaten und künftigen Kommunalpolitiker Plakate, Pressemitteilung, Presseberichte, Leserbriefe Leserbriefe erscheinen im Otzberg Boten. Anzeige im Otzberg Boten am 03.03.2016 und zahlreiche Leserbriefe der BI Mitglieder Infostand am 05.03 2016 am Treff 3000 Sammeln von Unterschriften
März 2016 HSE stellt Windkraftprojekt in Ueberau zurück.
Juli 2016 Gemeindevorstand beschließt, dass 2 Angebote von Ingenieurbüros eingeholt werden sollen, die das Bieterverfahren fachlich begleiten. Infostand der BI s in Ober-Klingen am Tag des offenen Hoftores. Unterschriftensammlung, Pressearbeit
August:
Reaktionen auf Veröffentlichung im Darmstädter Echo Jens Rotzsche
Leserbrief von Helga Weigl an Otzberg Boten und Darmstädter Echo,
Leserbrief von Ralf Füllgrabe,
Zusätzlich regelmäßige Aktivitäten der BI Hassenroth auf der Website und auf der facebook- Seite. Heinz-Gerd Arnold demonstriert regelmäßig über einen Zeitraum von zwei Jahren mit Plakaten gegen den Windradirrsinn. Alle weiteren Aktivitäten geschehen zunehmend online. Alle Windkraftgegner, die nicht über einen Internetanschluss verfügen werden persönlich angesprochen oder per Telefon. Die Telefongespräche stellen den größten zeitlichen Aufwand dar und können nicht dokumentiert werden. Aktivitäten der Initiative: Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Kommunalaufsicht, Schreiben an Ministerpräsident, Schreiben an Regierungspräsidium.
Argumente
Nachfolgend noch ein paar Fragen und Argumente, die man vielleicht gebrauchen kann??
Brandgefahr: Ist die Otzberger Feuerwehr dafür ausgerüstet, im Sommer bei Trockenheit und Wind ein Feuer
imWald zu löschen??? Bestimmt nicht!
Eiswurf: Gefahr für Wanderer!
Durch den Märkerwald führen Wanderwege, z.B. der Hassenröther Rundweg HA4 (Schmelzmühlenweg) und der Waldlehrpfad (HA3), der Fernwanderweg "Blaues Quadrat" und die markierten Wege 1 (PeterBühlerWeg), 2 und 4 (Elisabethen Ruhe Weg). Der Verkehrsverein Hassenroth pflegt (mit Unterstützung der Gemeinde Höchst und des Vereins Geo-Naturpark Odenwald) die Hassenröther Rundwege incl. Waldlehrpfad, d. h. die Schilder, Hütten und über 30 Bänke, die teilweise auch im Märkerwald stehen. Der Waldlehrpfad, der an unserem
Waldteich beginnt, wird am häufigsten bewandert. Alemannenweg. Der Alemannenweg führt durch den Märkerwald. Der Weg ist 128 km lang und hat die Auszeichnung "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland". Er ist ein Aushängeschild vom Odenwald und wird vom Tourismusverband Odenwald vermarktet. Er ist einer der bekanntesten Wanderwege im Odenwald 70 % der Urlauber im Odenwald sind Wanderer.
Gefahr des Verlustes unseres Prädikates. Hassenroth ist seit 1975 staatlich anerkannter Erholungsort! Einige Auszüge aus den Richtlinien für die Vergabe dieses Prädikates:
Umweltschutz: Für Heilbäder, Kurorte, Luftkurorte, Erholungsorte sowie Heilquellen und Heilbrunnen ist in besonderm Maße darauf zu achten, dass die natürlichen geogenen Ressourcen, die Heilmittel des Bodens, des Klimas, des Meeres und des umgebenden Landschaftsraumes sowie die infrastrukturelle und bauliche Gestaltung und Entwicklung des Ortes weitestgehend von Einwirkungen freigehalten werden, die ihren gesundheitlichen- und erholungsdienlichen Charakter gefährden, beeinträchtigen und zerstören können. Die Wälder der Mittelgebirge und ganz besonders im Hochgebirge sind hochsensible ökologische Systeme, die wichtige Funktionen für die Gesundheit und Leben der örtlichen Bevölkerung und der Kurgäste sowie die Wahrung der kurörtlichen Aufgaben erfüllen.
Die Artbezeichnung Erholungsort im Sinne der Begriffsbestimmungen meint landschaftlich bevorzugte und klimatisch begünstigte Orte oder Ortsteile. Dies bezieht sich sowohl auf die geographische Lage, die unmittelbare Umgebung als auch auf die Umweltqualität vor Ort. Möglichst geringe Umweltbeeinträchtigungen (Verkehr, Lärm, Immissionen) sind wichtige Merkmale der Erholungsorte. Als besonders störend wird eine ausgedehnte und/oder besonders auffällige Verkehrs-, Industrie- und Gewerbeinfrastruktur und zum Beispiel stark befahrene Strassen empfunden. Es müssen Erholungsbereiche vorhanden sein, die einen klaren naturräumlichen Bezug aufweisen und dem Gast eine Art Ruhezone bieten.
Schutz der Unesco-Global-Geoparks!!
Der höchste Punkt vom Märkerwald hat eine Höhe von ca. 337 m, d. h. plus 200 m Windrad, wird
das Denkmal Veste Otzberg (ca. 368m) davon um ca. 170 m überragt.